Die AKAI MPC Live 3 ist die neueste Generation der legendären Standalone-Groovebox und will mit dem neuen MPC3 OS eine „DAW-less Revolution“ starten.
Ich arbeite schon lange mit den MPCs von AKAI, aber die MPC Live 3 hat mich ehrlich überrascht. Ich hatte nicht gedacht, dass sie die klassische MPC-Erfahrung so modern und gleichzeitig so intuitiv erweitern würde.
Schon beim Einschalten merkt man: Hier steckt richtig Power drin.
Der neue 8-Kern-Prozessor und die 8 GB RAM machen sich sofort bemerkbar – keine Lags, keine Denkpausen. Alles läuft flüssig, selbst bei größeren Projekten mit mehreren Instrumenten und Effekten.
Die neuen MPCe-Pads
Die Pads sind das Herzstück – und die fühlen sich einfach fantastisch an.
Dank 3D-Sensorik reagieren sie nicht nur auf Anschlagstärke, sondern auch auf Bewegung.
Man kann also durch leichtes Kippen oder Wischen über ein Pad verschiedene Samples oder Note-Repeats triggern. Das eröffnet total neue Spielweisen – gerade für Fingerdrummer ein Gamechanger.
Allerdings: Es braucht etwas Übung, bis man das im Griff hat.
Step-Sequencer & Clip-Matrix
Der neue Step-Sequencer ist endlich da!
Mit 16 echten Step-Buttons kann man Beats, Melodien und Automation schnell und direkt einhämmern – ohne ständig den Touchscreen zu benutzen.
Und die Clip-Matrix bringt einen echten Ableton-Vibe in die MPC: Live-Clips starten, kombinieren, aufnehmen – perfekt für spontane Performances oder Sets.
Mikro & Speaker
Ich war skeptisch beim integrierten Mikrofon – aber es ist besser als gedacht.
Für spontane Vocals, Field-Recordings oder Ideen unterwegs absolut brauchbar.
Die eingebauten Lautsprecher sind eher zum Sketchen gedacht – okay für den Moment, aber keine Studio-Monitore.
Standalone Power
Was ich liebe: Die Live 3 läuft komplett ohne Rechner.
Mit Akku, Wi-Fi und Bluetooth kann man wirklich überall produzieren – im Park, im Zug oder Backstage.
Und wenn man sie an den Rechner hängt, wird sie zum 24-Kanal-Audiointerface. Superpraktisch!
Sound & Workflow
Die mitgelieferten Soundpacks klingen modern, fett und trotzdem offen genug, um sie weiterzubearbeiten.
Der Super Timestretch klingt sauberer als je zuvor, und mit der neuen Pro Stems Separation kann man Vocals, Drums und Bass direkt aus Tracks trennen – richtig cool für Remixes oder Live-Mashups.
Was mir weniger gefällt
Ein paar Funktionen sind über Sekundärtasten versteckt, was beim Live-Spielen etwas umständlich ist.
Und alte Projekte aus MPC 2 sind leider nicht vollständig kompatibel – man muss also teilweise neu strukturieren.
Mein Fazit
Die AKAI MPC Live 3 ist kein Ersatz für eine DAW – aber sie ist das kompletteste, inspirierendste Standalone-Instrument, das ich bisher benutzt habe.
Sie vereint Beatmaking, Sampling, Recording und Live-Performance in einem Gerät – ohne Kabelsalat, ohne Laptop.
Wer Musik fühlen, berühren und performen will, ohne sich durch Maus und Bildschirm zu klicken, wird hier richtig glücklich.