Halleffekte sind ja immer ein beliebtes Streithema zwischen Oldschoolern,
die alles analoges zum heiligen Gral erheben und den Digitalisten, die die Schönheit in der Klarheit finden.
Und nun gibt's da ein hybrides Gerät, welches digitales mit analogem verbindet: digital erzeugter Hall wird durch ca. 9 cm lange Hallfedern geschickt und heraus kommt ein warmer Raumklang, der so manchen Transistorampsound arg aufwertet.
Und trotzdem "wo viel Licht, da viel Schatten".
+ kinderleichte Bedienung der Intensität des Halls über den Reverbregler
- Toneregler hat kaum Einfluß auf das Signal, bzw. der Regelweg ist ein
weiter und eigentlich überflüssig.
+ Dynamisches Spiel wird nicht beeinflußt, laut Töne bleiben laut, leise
bleiben leise!
+/- Es gibt sicher Treter, die es schaffen eine leehre Lagerhalle abzubilden.
Wer's braucht, wird hier nicht bedient. Der Name Danelectro (und die
60er-Jahre-Farbe) steht ja mehr für Rock 'n' Roll als für Ambiente.
- Absolut gewöhnungsbedürftig ist die Plazierung des 9V Stombuchse.
Stört ein wenig beim verkabeln.
+ An der Verarbeitung ist nix auszusetzen: Regler sitzen fest, smoother
Schalter, stabiles Gehäuse.
+ Liebevolle Verpackung, wie von Danelectro gewohnt. Der Quick Start
Guide sowie die Verpakung sind mit künstlichen Stockflecken versehen
und suggerieren einen "Kellerfund bei Opa".
+/- Als Gimmik: Das Kick-Pad. Ein kleiner, selbstklebender Stiefel aus
aus Gummi. Ihn kann man auf der, dem Musiker zugewandten Seite
des Gerätes plazieren und bei Gelegenheit dagegen treten. Das Vintage-
Geschepper der Federhallspiralen kann z.B. ein Signal an den Solisten
sein, "er möge bitte mal zum Ende kommen..." :).
- Der Preis! 219 Euros ist (fast) ein Liebhaberpreis kleiner seltsamer Boden-
treter..... Alternativen für Einsteiger gibt es genug, z.B. ein kleines gelbes
mit einem (!) Regler für um die € 68.-
Das Teil bleibt! Macht Spaß!
Gesamt 4 Sterne für das mysteriöse Tone-Poti und den 9V Anschluß.